Nach dem erfolgreichen Abschluss der Initialzündung Klassenrat sind wir aktuell damit beschäftigt ein erweitertes Folgeprojekt zu starten.
Die Dokumentationen (Bewerbungen für Demokratisch Handeln) der Initialzündungen im Landkreis Leipzig finden sie hier:
Regis Breitingen (in Arbeit)
"Initialzündung Klassenrat - Ein Funke der Demokratie in der Schule"
Berlin, Brandenburg und Sachsen
Kurzbeschreibung
Kinder entwickeln soziale, moralische und demokratische Handlungskompetenzen, indem sie Demokratie in den Bildungseinrichtungen, insbesondere in der Schule, aktiv lernen und erleben. Das Lernarrangement „Klassenrat“ übernimmt dabei eine tragende Rolle.
Durch die gemeinsame Initiative von DeGeDe e.V. und der Initiative Bildung in Zukunft wird im Rahmen des geplanten Projektes "Initialzündung Klassenrat - Ein Funke der Demokratie in der Schule" das Lernarrangement Klassenrat nachhaltig eingeführt. Der Klassenrat wird von der beiden Projektpartnern als Teil des Schullebens und des Schulprogramms verstanden. Ziel des Projekts ist es, das Lernverhalten, die Verantwortungsübernahme, das Demokratie-verständnis und die Fähigkeiten im so genannten Soft-Skills-Bereich (Argumentations-, Kommunikations-, Moderations-, Präsentations- sowie Verhandlungstechniken) zu entwickeln und zu verbessern. Leitend dabei ist das Prinzip der Wertschätzung von Diversität (Vielfalt).
Ziel der Initialzündung ist die Einführung des Klassenrats vor allem an weiterführenden Schulen, da im Grundschulbereich bereits in vielen Schulen Klassenräte aktiv sind und das dort Erlebte oftmals in weiterführenden Schulen schnell verkümmert. Der Klassenrat wird zu Begin der Sekundarstufe I eingeübt sowie im Schulleben verankert, d.h. in Sachsen in den 5. Klassen und in Berlin/ Brandenburg in den 7. Klassen.
Was verstehen wir unter Klassenrat?
Der Klassenrat ist zunächst in seiner herkömmlichen Funktion ein demokratisches Selbstregulierungsinstrument und Selbstbestimmungsorgan. Dabei übernehmen Kinder und Jugendliche Verantwortung für diese Prozesse.
Die teilnehmenden Kinder und Jugendliche lernen ihre eigenen Anliegen zu artikulieren, sich eine Meinung zu bilden, Kontroversen zu sehen und Entscheidungen auszuhandeln. So übernehmen sie Verantwortung für ihr eigenes Verhalten und ihre Teilhabe in der Gemeinschaft. Sie üben sich in dem Respekt gegenüber der Diversität in der Gemeinschaft. Die Auseinandersetzung mit allen Mitgliedern einer Gruppe und das selbstständige Lösen von Konflikten stellen wichtige Pfeiler im Erleben einer demokratischer Kommunikation dar.
Den Schüler/innen wird mit Hilfe dieses Projektes die Möglichkeit gegeben zu erfahren, dass sie selbst als Gruppe ihre eigenen Angelegenheiten besprechen, Themen ihrer Wahl selbstbestimmt verhandeln und z.B. auch klasseninterne Probleme lösen können. Durch den Austausch der eigenen Bedürfnisse, Empfindungen sowie durch die Übernahme von Verantwortung erhalten die Schüler/innen einen sehr differenzierten Einblick, welche Potentiale, aber auch Grenzen jede/r Einzelne hat.
Der Klassenrat wird perspektivisch eine Klasse zu Verantwortungsprojekten und Lernen durch Engagement (z.B. Service Learning) führen, dabei wird die Entwicklung der Fähigkeit zum bürgerschaftlichen Handeln (bzw. der Förderung bürgerschaftlichen Engagements in der Schule) in den Zusammenhang des Klassenrats gestellt.
Der Klassenrat wird so eine basisdemokratische Institution und Verantwortungsgemeinschaft sowie ein Handlungs- und Planungszentrum, er stellt den Wahlkörper für die Schülervertretung, für Delegierte und Repräsentanten in anderen Klassen, in Jahrgangsversammlungen oder im Schulparlament, in Delegationen nach außen, in Projekten innerhalb oder außerhalb der Schule. Der Klassenrat stellt folglich zugleich die Basis her für die repräsentative Demokratie in der Schule, deren Handeln sie legitimiert, aber auch kontrolliert, indem die Repräsentanten der Klasse die Ergebnisse ihrer Deliberationen in den Beratungsgremien an die Basis zurückmelden. Auf diese Weise validiert der Klassenrat die repräsentative SchülerInnenvertretung (SV) und legitimiert sie funktional, anders und intensiver als es das Repräsentationsprinzip allein vermag.